Wie Neutronensterne und Schwarze Löcher Gold schmieden

Künstlerische Darstellung der Verschmelzung zweier Neutronensterne (Bild: University of Warwick/Mark Garlick)

Vortrag von PD Dr. Andreas Bauswein, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt
Donnerstag, 15.02.2024, 19:30 Uhr


Woher stammen die verschiedenen chemischen Elemente - dies ist eine der fundamentalsten Fragen der Wissenschaft, welche erst mit dem Aufkommen der Quantenphysik und Kernphysik in der erste Hälfte des vorherigen Jahrhunderts beantwortet werden konnte. Feststeht, dass für die verschiedenen Elemente unterschiedliche astrophysikalische Prozesse und Objekte verantwortlich sind. Für die Entstehung der leichten Elemente bis Eisen durch Brennprozesse in Sternen und Supernovae besteht schon seit langer Zeit ein sehr gutes Verständnis. Für die meisten der schweren Elemente jenseits von Eisen jedoch musste die Frage nach ihrem Ursprung für Jahrzehnte unbeantwortet bleiben. Theoretische Überlegungen legen nahe, dass sich diese Elemente nur unter sehr extremen Bedingungen bilden können, die eine energiereiche, explosive Umgebung und höchste Temperaturen erfordern.

Eine spektakuläre Beobachtung im Jahr 2017 bringt Licht ins Dunkel und liefert überzeugende Hinweise, dass Elemente wie Gold, Platin oder auch Uran durch die Kollision zweier Neutronensterne entstehen. Auch scheint es möglich und sogar wahrscheinlich, dass durch die Kollision ein Schwarzes Loch entsteht, in dessen unmittelbarer Umgebung so extreme Bedingungen herrschen, dass sich schwere Elemente bilden können.


Einheitspreis: 6,00 €
Ort: Planetarium, Kuppelsaal


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PD Dr. Andreas Bauswein arbeitet am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt und forscht über Verschmelzungen von Neutronensternen mit Hilfe von Computersimulationen. Er studierte Phsyik an der TU Darmstadt und promovierte am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching. Seine Postdoc-Zeit verbrachte der in Garching, Thessaloniki und Heidelberg, wo er auch habilitierte. Seit 2018 leitet der die Gruppe „Relativistische Astrophysik“ an der GSI und  ist einer der PIs des HeavyMetal-Konsortiums, das sich durch einen von der EU gefördert ERC Synergy Grant mit der Entstehung schwerer Elemente beschäftigt.