Der Sternhimmel im Herbst

Beobachtungshinweise für das vierte Quartal 2024

Ringplanet Saturn, Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops (Bild: Reta Beebe, New Mexico State University / D. Gilmore und L. Bergeron, STScI / NASA; ESA-Standard-Licence)

Sichtbarkeit der Planeten (Zeiten in MESZ, ab 27.10. in MEZ)

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Merkur kann erst wieder ab Mitte Dezember am Morgenhimmel aufgespürt werden. Er steht tief im Südosten im Sternbild Skorpion und geht um 06:37 Uhr auf. Sein größter westlicher Sonnenabstand wird am 25. Dezember mit 22° erreicht. Am letzten Tag des Jahres, wenn er um 06:45 über den Horizont steigt, wird man den flinken Planeten wohl letztmals am Morgenhimmel sehen können. Ein Fernglas ist auf jeden Fall hilfreich.

Venus macht nur ganz allmählich am Abendhimmel auf sich aufmerksam. Am 17. Oktober wechselt sie vom Sternbild Waage in den Skorpion und bereits am 24. Oktober in den Schlangenträger. Am 9. November tritt sie schließlich ins Sternbild Schütze, am 6. Dezember in den Steinbock und an Silvester ins Sternbild Wassermann. Anfang Oktober geht sie um 20:08 Uhr unter, Anfang November um 18:42 Uhr, Anfang Dezember um 19:26 Uhr und zu Beginn des neuen Jahres erst um 20:44 Uhr. Dann ist sie auch zum auffälligen Abendstern geworden. Am 10. Januar erreicht sie mit 47° auch ihre größte östliche Elongation von der Sonne. Es kommt in jedem Monat des auslaufenden Jahres zu einer Begegnung mit der zunehmenden Mondsichel, von denen die am 3. Januar mit weniger als 2° Distanz (vier Monddurchmesser) die mit Abstand engste ist.

Mars ist zunächst noch im Sternbild Zwillinge zu finden und wechselt am 29. Oktober in den Krebs. Seine Helligkeit nimmt weiter zu. In Opposition zur Sonne kommt er allerdings erst am 16. Januar 2025. Anfang Oktober steigt der rote Planet um 23:48 Uhr über den Horizont und Anfang November um 21:51 Uhr. Seine größte Höhe im Süden erreicht er Anfang Dezember um 04:20 Uhr und zu Beginn des neuen Jahres schon um 02:03 Uhr. Sowohl am 20. November als auch am 18. Dezember ist der Mond weniger als 2° von Mars entfernt. Am Morgen des 14. Januar sind es sogar nur 0,5°, also ein Monddurchmesser. In den späteren Vormittagsstunden des 18. Dezember wird der rote Planet sogar vom Mond bedeckt, was allerdings nur mit einem Fernrohr und in geringer Höhe über dem Horizont zu sehen ist.

Jupiter bewegt sich durch das Sternbild Stier und steht dort auch der Sonne am 7. Dezember gegenüber, also in Opposition zur Sonne. Der Zeitpunkt seiner größten Höhe über dem Horizont verlagert sich von 06:10 Uhr Anfang Oktober, 03:01 Uhr Anfang November, 00:49 Uhr Anfang Dezember auf 22:26 Uhr zu Beginn des neuen Jahres. Der Riesenplanet erhält monatlich Besuch vom Mond, wobei der jeweilige Abstand mit rund 5° nicht sonderlich eng ist.

Saturn ist im Sternbild Wassermann zu finden. Bei langsam abnehmender Helligkeit entwickelt er sich zum Planeten der ersten Nachthälfte. Anfang Oktober steht er noch um 23:51 Uhr am höchsten, Anfang November schon um 20:40 Uhr. Zu Beginn des Monats Dezember erfolgt sein Untergang noch um 00:08 Uhr und Anfang Januar schon um 22:12 Uhr. Auch der Ringplanet erhält regelmäßig Besuch vom zunehmenden Mond. Am 14. Oktober ist er weniger als 1° und am 11. November rund 2° von Saturn entfernt. Seltene Ereignisse sind Saturnbedeckungen durch den Mond. Wer die letzte am 21. August verpasst hat, hat am 4. Januar noch eine Chance, diesmal sogar zur besten Beobachtungszeit am frühen Abend.

 

Astronomische Highlights im vierten Quartal 2024