Gaia löst ein galaktisches Puzzle

Die faszinierende Geschichte der Milchstraße

Das Bild zeigt den Astrometrie-Satelliten Gaia im Weltraum vor dem Band der Milchstraße (künstlerische Darstellung).
Künstlerische Darstellung des Astrometrie-Satelliten Gaia im Weltraum vor dem Zentralbereich der Milchstraße (Bild: ESA/ATG medialab Hintergrund: ESO/S. Brunier)

Vortrag von Dr. Michael Biermann, Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg
Donnerstag, 20.11.2025, 19:30 Uhr


Gaia ist die große Astrometrie-Mission der Europäischen Raumfahrt-Agentur ESA. Bis Januar 2025 machte Gaia 10,5 Jahre lang jeden Tag mehr als 20 Millionen astrometrische und photometrische Messungen und nahm zusätzlich über sieben Millionen Spektren auf.

Im Juni 2022 wurde der dritte Gaia-Katalog mit mehr als 1,8 Milliarden Sternen veröffentlicht, der Positionen, Eigenbewegungen, Parallaxen und viele andere Sternparameter in bisher unerreichter Genauigkeit sowohl den Wissenschaftlern als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Dieser Gaia-Katalog und seine Nachfolger werden die Astronomie revolutionieren und auf Jahrzehnte der Goldstandard astrometrischer Kataloge sein!

Trotz fast 1,5 Milliarden Parallaxen, 35 Millionen Radialgeschwindigkeiten, 11 Millionen variablen Sternen, 800.000 Doppelsternen, 160.000 Objekten des Sonnensystems und vielem mehr ist der dritte Gaia-Katalog immer noch nur vorläufig. Die beiden nächsten Gaia-Kataloge werden erheblich umfangreicher, vielfältiger und genauer sein.

Im Vortrag wird beschrieben, was Gaia zur turbulenten Entstehung und immer noch nicht abgeschlossenen Entwicklungsgeschichte der Milchstraße zu sagen hat, wie Sterne mit riesigen Geschwindigkeiten aus der Milchstraße herausgeschossen werden, wie man im Wirrwarr der unglaublich vielen Sterne der Milchstraße überhaupt Unterstrukturen erkennen kann und vieles Spannende mehr.


Einheitspreis: 6,50 €

Ort: Planetarium, Kuppelsaal



Dr. Michael Biermann arbeitet am Astronomischen Rechen-Institut am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg und leitet seit 2016 die astrometrische Datenauswertung des Gaia-Konsortiums DPAC (Data Processing and Analysis Consortium).